Gruppentreffen am 15. Januar 2025
Harnblasenstörungen bei Morbus Parkinson
So lautete das Thema eines Vortrages von Prof. Dr. Arndt van Ophoven, Leitender Arzt der Abteilung für Neuro-Urologie des Marien Hospital Herne, beim Parkinson Forum e. V., Unna, am vergangenen Mittwoch, dem 15. Januar 2025. Das Interesse an dem Vortrag war groß, knapp 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer saßen im Plenum.
Prof. Ophoven vorab: „Das, was ich Ihnen heute vorstelle, ist auch für Patienten mit Rückenmarkverletzungen, Multipler Sklerose, Diabetes mellitus oder Schlaganfall von Bedeutung. Im Übrigen freue ich mich sehr über Ihr hohes Interesse an dem Thema.“
Bei gesunden Menschen reguliert das vegetative Nervensystem die Blasenfunktion, ein kompliziertes System im Zusammenspiel von Blasenentleerungs- und Blasenschließmuskulatur. Bei einer Parkinson-Erkrankung tritt hier sehr häufig eine Störung auf, die zu hohen Blasendruck, gehäuftes Wasserlassen, Harndrang, Harnweginfekte und nicht selten Harninkontinenz zur Folge hat. Prof. Ophoven: „Die Niere mag auf Dauer keinen Druck, Infekte sollte man aus gutem Grund vermeiden und alles andere beeinträchtig die Lebensqualität erheblich.“
Nach einem Überblick über die Diagnostik stellte er verschiedene Therapiemöglichkeiten vor. Eine Harninkontinenz ließe sich durchaus gut medikamentös behandeln. In seiner Klinik kämen darüber hinaus verschiedene andere Behandlungsverfahren zum Einsatz. Hierzu zählten neben dem Selbstkatheterismus auch die Therapie mit Botulinumtoxin. Die Anwendung von Botulinumtoxin in allerhöchster Verdünnung in der Blase habe sich als sichere, langanhaltende, wiederholbare und vor allem höchst wirkungsvolle Therapiemöglichkeit etabliert.
Pieter Bot (rechts), stellvertretender Vorsitzender des Parkinson Forums, im Gespräch mit Prof. van Ophoven (links)