Gruppentreffen am 12. Februar 2025
Schmerzen bei Parkinson
Dieses Thema stand im Mittelpunkt des Gruppentreffens des Parkinson Forums am Mittwoch, dem 12. Februar 2024. Dr. Michael Ohms, Leitender Oberarzt der Parkinson Klinik am Herz-Jesu-Krankenhaus Hiltrup, stand den ca. 50 Zuhörerinnen und Zuhörern für ein Referat und für die Beantwortung von Fragen zur Verfügung.
Dr. Ohms: „Bis zu 85 Prozent aller Parkinson-Kranken leiden an chronischen Schmerzen!“
„Häufig sind es chronische Rücken- und Gliederschmerzen, wie sie auch bei Verschleißerscheinungen der Wirbelsäule beobachtet werden“, so der Experte. Aber auch Nervenschmerzen, die in den meisten Fällen als brennend-schneidende, sehr intensive Schmerzen empfunden würden, seien keine Seltenheit.
Nicht selten träten Schmerzen vor der Diagnose einer Parkinson-Erkrankung auf. Manche dieser Schmerzen verschwänden, sobald eine medikamentöse Parkinson-Therapie eingeleitet oder optimiert würde. Manche müssten jedoch anders therapiert werden. Als Therapiegrundlage nannte er den WHO-3-Stufen-Plan zur Schmerztherapie oder bei neuropathischen Schmerzen die Leitlinien der Deutsche Gesellschaft für Neurologie.
Wichtig sei es, die Schmerzen nach ihrer Ursache einzuordnen, um sie gezielt therapieren zu können. Leider sei eine exakte ursächliche Zuordnung der Schmerzen aber oft schwierig oder nicht immer möglich.
Konkrete Empfehlungen gab er zur medikamentösen Therapie Parkinson-assoziierter Schmerzen, gegebenenfalls in Kombination mit anderen Verfahren und Maßnahmen. Er wies auch auf nichtmedikamentöse Therapieoptionen hin. So zeigten Studien erstaunliche Effekte des körperlichen Trainings auf Schmerzen bei der Parkinson-Krankheit. Besonders wirksam sei hier das Nordic-Walking.
Im Übrigen böte das Herz-Jesu-Krankenhaus Hiltrup neben der Parkinson-Komplextherapie auch die interdisziplinäre multimodale Schmerztherapie zur Behandlung chronischer Schmerzen an.
Dr. Ohms, der zum dritten Mal in Unna zu Gast war, im Anschluss an die Veranstaltung: „Die große Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer und die interessierten Fragen fand ich sehr beeindruckend.“
Dr. Michael Ohms